Hier ein recht ungewöhnliches und relativ seltenes Bauteil: Ein Wechselstrom - Relais vom Typ WRel 22 |
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Die Anordnung und Bauweise seiner beiden Relaisspulen sorgt, trotz Wechselspannung, für ein gleichmässiges Magnetfeld, welches den oberen Anker sicher anziehen lässt. Auch schnelle Schaltvorgänge sind erstaunlicherweise mit diesem relativ großen und massigen Bauteil möglich. Das hier vorliegende Relais ist für eine Wicklungs - Betriebsspannung von 220 Volt (also der üblichen Netzspannung) konstruiert. Es gab ähnliche natürlich auch für fast alle gewünschten Wechselspannungen, je nach Einsatzzweck. Wenn man bedenkt, dass die Entwicklung auf das Jahr 1922 zurück geht, hier das Relais selbst stammt von 1928, dann wird schnell klar, dass dies damals die preiswerteste Möglichkeit war, ein Relais mit Wechselspannung zum anziehen zu bringen, denn Dioden im Sinne von Halbleiterdioden (Germanium, Silizium u.ä.) gab es derzeit noch überhaupt nicht und selbst die ab den 30iger Jahren gelegentlich aufkommenden Selen - Gleichrichterdioden waren zu dieser Zeit noch wesentlich teurer, als ein solch aufwendiges Relais. Der Einsatz von Gleichrichterröhren, die es schon gab, wäre auch sehr aufwendig, teuer und wartungsanfällig gewesen, nur um ein normales Gleichstromrelais zum Ansprechen zu bringen, also entstand diese spezielle Relaiskonstruktion, die so oder so ählnlich auch in vielen zeitgenössischen Industriesteuerungen eingesetzt wurde. Das hier vorliegende Relais ist sehr gut erhalten und noch voll funktionstüchtig. |
Ovalrelais |
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Zählrelais |
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Am meisten verbreitet waren die größeren (meist grauen) Ausführungen der Zählrelais in den Vermittlugnsstellen zur Erfassung der anfallenden Gebühren, wo diese Zähler dann blockweise monatlich abfotografiert wurden und in der Gebührenerfassungsstelle ausgewertet wurden, danach bekamen die Kunden dann ihre Telefonrechnung zugeschickt. Die hier abgebildeten 24 - Volt Zählrelais waren für besondere Zählzwecke in einer Nebenstellenanlage installiert. |
Relaisschienen - oder wie Relais eingebaut waren |
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Das waren alles nur kleine Relaisschienen, die in den Vermittlungsstellen der Post eigentlich eher seltener anzutreffen waren. Die üblichen Relaisschienen waren wesentlich breiter und boten (je nach Bauweise) in zwei übereinanderliegenden Reihen Platz für 10 bis 20 Relais, ähnlich der oben unter Ovalrelais abgebildeten Schiene. Davon gab es auch noch Doppelbauformen mit vier übereinanderliegenden Reihen mit entsprechend mehr Einbauplätzen. Dazu soll später noch ein kurzer Beitrag folgen. |