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Wo beispielsweise ein noch so teures Meßgerät mit seinem Zeiger nur irgend einen elektrischen Wert angezeigt hätte, der nicht die wahren Rückschlüsse auf mögliche Fehlerlagen zuließ, hätte man mit dem Gerät auch noch gehört, ob einer vorhandenen Gleichspannung noch zusätzlich eine Wechselspannung (z.B. durch Berührungen) überlagert ist - ein Meßgerät hätte hier nur die Gleichspannung angezeigt. Man konnte heraushören, ob bei Berührungen vielleicht mehrere Gespräche auf einer Leitung zu hören waren, eben als Indiz für eine Berührung - was man mit einem Meßgerät so ohne weiteres nicht bemerkt hätte. Erstaunlich war immer wieder die enorme Empfindlichkeit des Hörers, der völlig ohne elektronische Verstärkung auch geringste Wechselspannungsanteile hörbar machte. Gleichspannungen wurden im 600 Ohm - Bereich einfach und simpel durch “Knacken” ermittelt, wenn es im Hörer knackte, war eine Gleichspannung vorhanden. Es gab einige alte Hasen, die konnten an der Lautstärke des Knackgeräuschs bis auf +/- 3 Volt genau die Höhe der Spannung angeben, was aber nicht der wahre Sinn des Gerätes war. Es war in jedem Fall gut für erste Prüfungen, zum Testen, ob Leitungen überhaupt funktionieren, ob Gespräche auf einer Leitung sind, ob Hörtöne oder sonstige Wechselströme hörbar wurden, ob Berührungen oder teils Erdschlüsse vorliegen, die ihrerseits meist wiederum ein eigenes spezifisches Geräusch erzeugen, was sich nur schlecht beschreiben lässt, und was vor allem mit einem Meßgerät meist gar nicht angezeigt würde, ausser wenn deren Wert schon so bedrohlich hoch wäre, dass eigentlich schon “alles zu spät” ist. Natürlich wurden dann, wenn hiermit erste Grobprüfungen gemacht worden waren, auch die genaueren Meßgeräte zum Ermitteln bestimmter Werte dazu geholt, was aber sehr oft gar nicht mehr nötig war.
Diese Ausführung des Prüfgeräts 1a sieht schon relativ modern aus und wurde so ab etwa Mitte der 1960er - Jahre ausgeliefert. Natürlich gab es schon ein Vorgängermodell mit der Bezeichnung Prüfgerät 1, also ohne das “a”, das war technisch sehr ähnlich aufgebaut, mit gleichen Funktionen, allerdings in Mischbauweise aus Bakelit und Metall. Es war in den Abmessungen sogar geringfügig kompakter, als der modernisierte Nachfolger, jedenfalls was den eigentlichen Hörerteil betraf, dafür war der Kopfbügel ein ziemlich breites und massives Metallteil. Der Hörerteil vom Vorgänger war allerdings, trotz gleicher elektrischer Werte, im hochohmigen Bereich nicht ganz so hochempfindlich wie diese Nachfolger - Version hier, benötigte also schon etwas höhre elektrische Energie, um die Signale hörbar zu machen.
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