Bekond117

Bekond 117 - Primitivtelefon oder Kult ?

Fabrikat Bekond, Baujahr 1980

Bekond 117 Bekond 117, Tastaturseite Bekond 117, schwarze Ausführung
Bekond 117, Tastatur

oben lins + mittig:

Der Bekond 117 in cyanblau. Bei dem gebrauchten Apparat hat sich der Farbton auf der Rückseite im Laufe der Jahre durch Sonnen- / Lichteinstrahlung schon ziemlich ins gelbliche verfärbt, während die Innenseite noch frisch wie eh und je aussieht.

oben rechts:

Eine ungebrauchte Ausführung ebenfalls von 1980 in schwarz.

links:

Die Tastatur des Bekond 117

Um es gleich vorweg zu nehmen, der Bekond 117 wurde nie von der Deutschen Bundespost bzw. der Telekom vertrieben, die damaligen Qualitätsmaßstäbe der Post / FTZ - Norm hätte er auch niemals erfüllt. Er tauchte allerdings seinerzeit recht häufig auf. In zahlreichen der damals “frisch” aufkommenden privaten Telefonläden sowie im Elektronikhandel war er zu haben und wegen seiner peppigen Farbgebung zeitweise sehr gefragt. Er wurde auch unter zahlreichen anderen Namen und Typenbezeichnungen vertrieben, war neben dieser Cyanblau - Farbgebung auch in weiss, cremeweiss, schwarz, pink, rot, gelb, orange, braun und grün zu haben. Also ein bunter Vogel unter den Telefonapparaten. Nach den vorliegenden Informationen wurde er von der italienischen Elektronik - Bauteilefirma Bekond entworfen, die ansonsten vorwiegend Kondensatoren herstellte. Er wurde allerdings größtenteils kostengünstig in Thailand gebaut und von dort aus weltweit exportiert. Neben den damals hier noch üblichen Ausführungen mit Impulswahlverfahren, gab es ihn auch mit Mehrfrequenztonwahlverfahren. Technisch wäre vielleicht bemerkenswert, dass er als einer der ersten Telefonapparate weltweit über ein Kondensatormikrofon als “Sprechkapsel” verfügte. Der Bekond 117 war extrem leicht, und konnte sowohl als Wand- wie auch als Tischapparat verwendet werden.Die Hörerauflage wies Montagelöcher für eine entsprechende Wandmontage auf und diente dann gleich als Wandhalter. Bei aller Modernität, so konnte der Apparat technisch nicht wirklich überzeugen. Das seinerzeit fortschrittliche Konzept mit dem Kondensatormikrofon brachte zugleich den größten Nachteil, weil man es versäumt hatte, den Frequenzbereich des Mikrofons auf den telefonüblichen Frequenzbereich von 300 bis 3400 Hz zu beschneiden, klang jede Verbindung für die Leute am anderen Ende recht dumpf und schlecht verständlich, weil zu viel Tiefenanteil mit übertragen wurde. Auch wiesen die Zifferntasten nach längerem Gebrauch öfters ziemliche Kontaktschwierigkeiten auf.

Bekond 117 in schwarz

links:

Hier nochmal die schwarze Ausführung des Bekond 117 (Bj. 1980).

Dieser schwarze Apparat ist, im Gegensatz zu obigen cyanblauen, noch im ungebrauchten Neuzustand.